Dienstag, 6. Februar 2007

Fundstück

anna-007

Als ein Student abends spät aus seiner letzten Vorlesung kam, war es stockfinster, und dennoch war ihm, als sähe er in der Ferne etwas leuchten.

Er bewegte sich ein Stückchen in die Richtung, obwohl sie nicht auf seinem Wege lag – ja, da war etwas, und es leuchtete schwach in der Nacht.

Er trat näher, noch näher, und der kleine Fleck glitzerte und funkelte, und er ging auf ihn zu, bis er direkt vor ihm stand. Es war ein Pfennig.

„Ich bin nicht nur ein Pfennig“, sagte der Pfennig, „ich bin das wahre Glück.“ – „Darf ich dich mitnehmen?“ fragte der Student. – „Ja, das darfst du.

Doch wenn du mich mitnimmst, wirst du nicht nur etwas bekommen. Du wirst auch etwas verlieren:

Du wirst nicht reich und erfolgreich sein in einer großen Firma, aber glücklich in einer kleinen, und alle deine Arbeitskollegen werden deine Arbeit bewundern und schätzen.

Du wirst die Bekanntschaft vieler schöner und interessanter Frauen nicht machen, doch du wirst bald deine große Liebe kennen lernen, sie heiraten und mit ihr sehr glücklich sein.

Und wirst niemals die ganze Welt bereisen, doch du wirst viele verschiedene Menschen treffen, von überall her, dich mit ihnen anfreunden und die Welt durch ihre Augen sehen.“

Der Student ließ den Pfennig liegen und ging seines Weges.

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